Elisabeth Block Platz 1: Unterschied zwischen den Versionen
(Die Seite wurde neu angelegt: „===Wir sind nicht verantwortlich für das, was passiert ist. Aber wir sind verantwortlich dafür, das es nie wieder geschieht.===“) |
|||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
===Wir sind nicht verantwortlich für das, was passiert ist. Aber wir sind verantwortlich dafür, das es nie wieder geschieht.=== | ===Wir sind nicht verantwortlich für das, was passiert ist. Aber wir sind verantwortlich dafür, das es nie wieder geschieht.=== | ||
+ | |||
+ | Mit diesen Worten brachte die Schülersprecherin Ash Cmrk auf den Punkt, was zahlreiche Festrednerinnen und Redner aus ihrer jeweils eigenen Sicht sagten. Schulleiterin Magdalena Singer begann den Festakt mit den Worten: "Was lange währt, wird endlich gut: Und so bin ich froh und stolz, dass wir nun in dieser Stunde sagen können: Wir haben eine Schule am Elisabth-Block-Platz 1." | ||
+ | |||
+ | Am 17. November 1938 schreibt die Schülerin Lisi Block in ihr viel beachtetes Tagebuch: „Nun ist das von Mutti schon so lang Geahnte geschehen: Ich und auch Trudi und Arno dürfen nicht mehr zur Schule gehen. Mit furchtbar schwerem Herzen trennte ich mich von meinen lieben Mitschülerinnen.“ - die Mitschülerinnen an der Städtischen Realschule für Mädchen Rosenheim. Eine Woche zuvor, heute auf den Tag genau vor 84 Jahren, war in der Reichpogromnacht Lisis Onkel Leo von SA-Männern ermordet worden. Von da an ging der Prozess der Entrechtung und Demütigung unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger Schlag auf Schlag. Er gipfelte schließlich in ihrer Millionen-fachen Ermordung. |
Version vom 15. November 2022, 12:04 Uhr
Wir sind nicht verantwortlich für das, was passiert ist. Aber wir sind verantwortlich dafür, das es nie wieder geschieht.
Mit diesen Worten brachte die Schülersprecherin Ash Cmrk auf den Punkt, was zahlreiche Festrednerinnen und Redner aus ihrer jeweils eigenen Sicht sagten. Schulleiterin Magdalena Singer begann den Festakt mit den Worten: "Was lange währt, wird endlich gut: Und so bin ich froh und stolz, dass wir nun in dieser Stunde sagen können: Wir haben eine Schule am Elisabth-Block-Platz 1."
Am 17. November 1938 schreibt die Schülerin Lisi Block in ihr viel beachtetes Tagebuch: „Nun ist das von Mutti schon so lang Geahnte geschehen: Ich und auch Trudi und Arno dürfen nicht mehr zur Schule gehen. Mit furchtbar schwerem Herzen trennte ich mich von meinen lieben Mitschülerinnen.“ - die Mitschülerinnen an der Städtischen Realschule für Mädchen Rosenheim. Eine Woche zuvor, heute auf den Tag genau vor 84 Jahren, war in der Reichpogromnacht Lisis Onkel Leo von SA-Männern ermordet worden. Von da an ging der Prozess der Entrechtung und Demütigung unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger Schlag auf Schlag. Er gipfelte schließlich in ihrer Millionen-fachen Ermordung.