R-Wert: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Angesichts des Alters der Ururenkel kann man davon ausgehen, dass das Schicksal da das letzte Wort wohl noch nicht gesprochen hat. Wäre dem nämlich so, ließe sich ja sogar eine rückläufige Entwicklung ausmachen! Wie dem auch sei: Selbst die 3. Generation ist von dem Vorbild der Fruchtbarkeit der Oma nicht derart überzeugt, dass sie sich ihrer Kunst anschließen wollen. |
Version vom 13. Mai 2021, 20:24 Uhr
Hester McCardell Ford
Am Samstag, den 17. April 2021 stirbt Hester McCardell Ford.
In einer links-liberalen, deutschen Tageszeitung mit intellektuellem Anspruch ist die Tatsache einen Artikel wert mit der Überschrift "Lebenskunst". Der Hintergrund: Hester wurde 115 Jahre alt, überlebte ihren 1963 verstorbenen Mann um etwa das Doppelte, was genügte, mit ihm 12 Kinder zu zeugen und einige Jahre als ältester Mensch der USA gelistet zu werden. Außerdem erwähnt die Zeitung lobend Hesters 68 Enkel, 125 Urenkel und 120 Ururenkel. Die Zeitung schließt ihren Artikel mit dem Satz: "Wenn das Leben eine Kunst ist, dann war diese Frau eine große Künstlerin."
Offen bleibt, ob sich die tiefsinnige Schlussfolgerung auf Hesters Reproduktionsleistung oder ihre prämierte Zähigkeit bezieht.
Im ersten Fall sollte die AutorIn bedenken, dass der R-Wert von Hesters Reproduktionsleistung von Generation zu Generation besorgniserregend sinkt: Während sie selbst noch 12 direkte Nachkommen zur Welt brachte, wollten sich ihre Kinder kein Vorbild an der mutmaßlichen Kunst der Mutter nehmen und setzten im Schnitt nur mehr 5,7 Kinder in die Welt. Die 3. Generation belegt endgültig die fehlende Nachhaltigkeit von Hesters Kunst. Hesters Enkel bewegen sich mit einer Reproduktionsrate von 1,8 im völlig durchschnittlichen Bereich.
Angesichts des Alters der Ururenkel kann man davon ausgehen, dass das Schicksal da das letzte Wort wohl noch nicht gesprochen hat. Wäre dem nämlich so, ließe sich ja sogar eine rückläufige Entwicklung ausmachen! Wie dem auch sei: Selbst die 3. Generation ist von dem Vorbild der Fruchtbarkeit der Oma nicht derart überzeugt, dass sie sich ihrer Kunst anschließen wollen.